Peter und der Wolf
Inszenierung an der Parkaue Berlin/ Kinder und Jugendtheater 2010
presse
"So Kinder, heute gibts mal ein bisschen Musik", verkündet der Performer Ole Wulfers frohgemut, und los gehts. Mit Techno. Kommt prima an. Wulfers und sein Kollege Lutz Dechant stehen vor einem Publikum ab fünf Jahren und geben eine verspielte Lektion in angewandter Musikstilkunde. Sie stellen Country vor und HipHop, kalauern sich durchs Opern-Genre und lassen es als Schweinerocker mit Heavy-Metal krachen. Auf dem Programm im Theater an der Parkaue steht Sergej Prokofjews musikalisches Mini-Märchen "Peter und der Wolf". Aber weil das ausgezeichnete Performance-Duo norton.commander.productions, bestehend aus Harriet Maria und Peter Meining, Regie führt, weist der Horizont hier von Beginn an über Klarinetten-Katzen, Querflöten-Vögel und Enten, die Oboen-Sound quaken, hinaus. Wo Prokofjew die Kinder mit den Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut machen wollte, vollführen nun Wulfers und Dechant ihren parodistischen Gattungs-Schnelldurchlauf.
Harriet udn Peter Meining haben viele ihrer erprobten Mitstreiter dabei, den Komponisten Nikolaus Woernle zum Beispiel, der Prokofjews Partitur motivtreu, aber schön eigenwillig variiert. Visuell ist der Abend State of the Art im Multimedia-Kosmos der Meinings mittels Zeichentrick-Projektionen auf hölzerne Baumaufsteller und mit riesigen Tiermasken, hinter denen sich die Schauspieler bewegen, wird eine fabelhafte, zweidimensionale Comic-Ästhetik geschaffen, die an die Illustrationen von Frans Haacken im berühmten "Peter und der Wolf"-Kinderbuch von 1958 erinnert. Gut, norton.commander lädt die Geschichte nicht wie sonst mit allerlei literarischen Assoziationen auf. Und wenn Wulfers und Dechant in Hintergrundvideos als HipHopper mit schwerem Goldbehang auftreten, ist das, so Peter Meining, ein Umgang mit Klischees, den wir uns sonst nicht gestatten würden. Zweifellos aber sieht man diese Inszenierung auch als Erwachsener mit großem Vergnügen.
TIP Berlin
Harriet udn Peter Meining haben viele ihrer erprobten Mitstreiter dabei, den Komponisten Nikolaus Woernle zum Beispiel, der Prokofjews Partitur motivtreu, aber schön eigenwillig variiert. Visuell ist der Abend State of the Art im Multimedia-Kosmos der Meinings mittels Zeichentrick-Projektionen auf hölzerne Baumaufsteller und mit riesigen Tiermasken, hinter denen sich die Schauspieler bewegen, wird eine fabelhafte, zweidimensionale Comic-Ästhetik geschaffen, die an die Illustrationen von Frans Haacken im berühmten "Peter und der Wolf"-Kinderbuch von 1958 erinnert. Gut, norton.commander lädt die Geschichte nicht wie sonst mit allerlei literarischen Assoziationen auf. Und wenn Wulfers und Dechant in Hintergrundvideos als HipHopper mit schwerem Goldbehang auftreten, ist das, so Peter Meining, ein Umgang mit Klischees, den wir uns sonst nicht gestatten würden. Zweifellos aber sieht man diese Inszenierung auch als Erwachsener mit großem Vergnügen.
TIP Berlin